Kreuzkapelle
Die Kreuzkapelle, die 1694 vom damaligen Pfarrer von Waldbreitbach errichtet worden war, ist Gründungsort der Brüdergemeinschaft von Bruder Jakobus Wirth. Die Kapelle dürfte wohl wesentlich zur Namensgebung als Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz beigetragen haben. Doch dies ist nicht nur ein Name, eine Bezeichnung, sondern letztlich ist ein solch gewählter Name immer auch Programm und steht für den geistlichen Auftrag der Kongregation. Neben dem Namen selbst verweist auch das Leitwort "Im Kreuz ist Heil" auf die dem Kreuzestod Jesu innewohnende Hoffnung und Verheißung. Dies zu verkünden ist der Auftrag der Franziskanerbrüder. Deswegen tun sie gemeinsam mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerade an den Orten ihren Dienst, an dem Menschen Kreuz, Hoffnungslosigkeit und Not erleben. Dadurch soll den Menschen erfahrbar werden, dass Gott in diesem Zeichen des Kreuzes den Menschen auch heute Heil, Hoffnung und Rettung schenkt.
Gemeinsam mit Anton Weber, seinem ersten Gefährten, bezieht Bruder Jakobus am 8. März 1860 die Klausen der Kreuzkapelle im Wiedtal und mit ihnen acht Waisenknaben.
Während der Zeit in der Kapelle wächst der Wunsch in Bruder Jakobus nach einem klösterlichen Leben, dem schließlich die Ordensgründung mit Ablegung der Gelübde am 12. Juni 1862 folgt. Doch schnell werden die Klausen zu eng, so dass die junge Ordensgemeinschaft 1863 in das Elternhaus ihres Mitbruders Josef Kröll in Hausen umsiedelt. Der Grundstein für das heutige St. Josefshaus, das Mutterhaus der Gemeinschaft, ist damit gelegt.
Als Gründungsstätte ist die Kreuzkapelle bis heute ein besonderer Ort der Einkehr, des Gebets, der Erinnerung und der Verpflichtung für unsere Brüdergemeinschaft.
Anlässlich ihres 325-jährigen Bestehens im Jahr 2019 kann man die Kreuzkapelle nun auch ganz plastisch in einem 3D-Rundgang erleben.